Im Prinzip ist die Überschrift vom heutigen Blog Blödsinn. Im Idealfall sind wir natürlich alle körperlich top fit, dabei elegant und mit perfekter Technik unterwegs. Soweit die Utopie… ! Häufig gibt es bei Triathleten zwei Lager: die einen schwören auf Technik und schwimmen Badewanne und Kraulabschlag, bis sie schwarz werden. Die anderen ballern, bis sie ihren eigenen Namen nicht mehr wissen. Ok, leicht übertrieben, aber ihr wisst was ich meine.
Meine Meinung zu dem Thema ist simple. Im Langstreckenschwimmen würde ich immer auf den Schwimmer setzen, der mehr und härter trainiert. Eine gute Technik über lange Strecken halten zu können, ist immer mit harter Arbeit verbunden. Daher fallen alle die, die meinen, dass es nur mit Schönschwimmen und Technikübungen funktioniert, direkt raus. Ich habe diese Schwimmertypen im Schwimmsport schon oft gesehen. Auf den ersten 200 bis 400m in einem 1500 Meter Rennen sehen sie hervorragend aus. Wenn es dann zur Halbzeit und weiter geht bricht alles in sich zusammen. Sorry Leute, es führt kein Weg daran vorbei, hart und viel zu trainieren, wenn ihr nach vorne wollt – UND wenn ihr eine gute Technik lange schwimmen wollen könnt.
Meine Frage ist jetzt warum kann man nicht viel trainieren und sich dabei gleichzeitig technisch stark verbessern?
In meinen Augen ist das bei weitem kein Widerspruch. Man kann Technik auch beim Schwimmen trainieren, in dem man bewusst über das nachdenkt was man gerade tut. Natürlich gehören auch Technikübungen in den Plan, aber halt nicht für 30 Minuten in einer Einheit, die 1 Stunde lang ist.
Hier also mein Tipp für schnelle Zeiten im Schwimmen:
Konzentriert euch bei der Technik auf die Basics.
Achtet auf eure Kopfposition und eure Wasserlage. Als nächstes versucht ihr darauf zu achten, dass ihr Kraft aus dem Rumpf entwickelt, anstatt nur mit dem Armen zu ziehen. Zum Schluss achtet ihr auf einen sauberen Armzug im Bezug auf Zuglänge und Züge unter dem Körper. Ihr solltet ständig fühlen und bewusst darauf achten wo Wiederstände entstehen und wie ihr diese minimieren könnt.
Reduziert „Fancyübungen“ auf das absolute Minimum.
Badewanne, Wriggen, Rückwärtsschwimmen, alle möglichen Körperpunkte berühren in der Überwasserphase kann man zum Spaß hier und da mal einbauen. Nur würde ich jeden von euch herausfordern mal an einen guten Langstreckenstützpunkt zu fahren und mal zu schauen wie oft sowas in einer Woche im Plan auftaucht.
Habt keine Angst, an eure Grenzen zu gehen.
Es ist sehr schwer zu viel zu machen und absolut ok, wenn man mal etwas ermüdet durch eine Einheit schwimmt. Sorgen müsst ihr euch machen, wenn ihr trotz hartem Training über einen Zeitraum von mehreren Wochen langsamer werdet. Hier und da eine „langsame“ und „müde“ Woche gehört zum Job eines Langstreckenschwimmers.
Filmt euch beim Schwimmen in regelmäßigen Abständen.
Das eigene Körpergefühl kann einen schnell täuschen und deshalb solltet ihr alle 4-6 Wochen kontrollieren, ob eure Technik stabil ist oder idealer Weise besser geworden ist. In diesen 4-6 Wochen würde ich mir immer einen technischen Schwerpunkt setzen, den ich verbessern möchte.
Zusammenfassend ist es natürlich das Ziel, die Technik beim Schwimmen immer weiterzuentwickeln. Konzentriert und nicht auf Kleinigkeiten, wie z. B. Luftblasen an eurer Hand bei Armzug. Geht im Training an eure Grenzen und achtet dabei beim Schwimmen auf eure Technik. Auf diese Weise werdet ihr merken, dass ihr euch technisch weiterentwickelt und vor allem, dass ihr eure Technik auch über lange Strecken halten könnt.